Sachsen-Anhalt. 281 rechte, rassistische, antisemitische und queerfeindliche Angriffe mit 414 direkt Betroffenen hat die Mobile Opferberatung für das Jahr 2024 in Sachsen-Anhalt dokumentiert. Damit gab es im vergangenen Jahr statistisch gesehen fast an jedem Tag einen rechten Angriff – und einen Anstieg zum Vorjahr um 18 Prozent, im Vergleich 2023 waren es 239 Angriffe, davon 345 Betroffene. Seit Beginn des unabhängigen Monitorings vor 22 Jahren hat die Mobile Opferberatung nur im Jahr 2016 noch mehr einschlägige Gewalttaten erfasst. Detailliertere Angaben zu den in der Jahresbilanz aufgeführten sowie weiteren Angriffen aus 2024 sind in der Chronik 2024 nachlesbar.
Für 2024 hat das spezialisierte Gewaltopferberatungsprojekt insgesamt 169 Körperverletzungsdelikte (2023: 144), 98 Bedrohungen bzw. Nötigungen (2023: 86), sechs Brand- bzw. Sprengstoffdelikte (2023: 2), fünf massive Sachbeschädigungen (2023: 5), zwei Raubstraftaten (2023: 2) sowie einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr als politisch rechts motivierte Angriffe registriert.
Äußerst besorgniserregend ist zudem die für 2024 zu konstatierende, annähernde Verdopplung von Angriffen gegen Kinder von 23 auf 40, der Anstieg rechter Gewalt gegen Jugendliche und von gefährlichen Körperverletzungsdelikten um jeweils etwa 50 Prozent. Dabei ist von einer erheblichen Anzahl nicht angezeigter und auch der Mobilen Opferberatung nicht bekannt gewordener politisch rechts motivierten Gewalt auszugehen.
Die Mobile Opferberatung in Trägerschaft von Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. unterstützt seit 2001 als fachspezifische Gewaltopferberatungsstelle Betroffene rechter, rassistischer, antisemitischer, antiromaistischer, LGBTIQ*-feindlicher, sozialdarwinistischer und antifeministischer Gewalt, ihr soziales Umfeld sowie Zeug*innen in Sachsen-Anhalt: parteilich, kostenlos, vertraulich, auf Wunsch auch anonym und unabhängig von einer Anzeigenerstattung. Die Arbeit wird aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" und mit Mitteln des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.
Die vollständige Jahresbilanz kann hier abgerufen werden.
Mobile Opferberatung
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